Während die Corona-Pandemie bekanntermaßen als Katalysator für das Arbeiten vom Homeoffice aus fungierte und deren Ausmaß stark vergrößerte, zeigten Schlagzeilen im vergangenen Jahr in die entgegengesetzte Richtung. Unternehmen wie z.B. Amazon, SAP oder die Telekom nahmen ihre Homeofficeregelungen zurück und versuchten so ihre Mitarbeiter zurück ins Büro zu holen. Lässt sich daraus schließen, dass der Boom des Homeoffice vorbei ist? Eine spannende Frage, schließlich ist der Blick nach vorn immer zukunftsweisender als der in die Vergangenheit.
Losgelöst von möglichen Einflüssen neuer Technologien, die die Arbeitswelt auf den Kopf stellen könnten (z.B. Künstliche Intelligenz), liefert die Befragung eines Personaldienstleisters zum Jahreswechsel 2024/25 interessante Einblicke. Zielgruppe waren dabei Mitarbeiter bzw. Bewerber von Schreibtischarbeitsplätzen. Während für das Jahr 2025 etwa 40% von einem etwa gleich großen Anteil an Homeoffice-Arbeit wie im vergangenen Jahr ausgehen, ist die Zahl der Mitarbeiter, die mit mehr bzw. weniger remote Arbeiten rechnen, etwa gleich groß. Auch aus den Wünschen diesbezüglich an den Arbeitgeber lässt sich kein eindeutiger Trend ableiten. So präferieren ca. 17% praktisch ausschließlich das Arbeiten von zu Hause, während ca. 25% sich dies nur bei Bedarf wünschen. Der Rest bevorzugt 1 und 3 feste Homeoffice-Tage pro Woche.
Was also tun als Arbeitgeber, wenn das Bild so uneinheitlich ist? Das Thema „Homeoffice“ ausklammern und aus dem Fokus nehmen, da man es eh nicht jedem Recht machen kann? Mitnichten, denn für immerhin fast 30% der Befragten ist es ein K.O.-Kriterium, wenn die eigenen Homeoffice-Wünsche mit denen des Arbeitgebers nicht in Einklang zu bringen sind. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels womöglich ein großer, ungenutzter Pool an Mitarbeitern.
Daher gilt es eine im Unternehmen stringente Homeoffice-Regelung zu haben, die aber flexibel auf die jeweiligen Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeiter anwendbar ist. Dies sollte verbunden sein mit einer klaren Kommunikation, in der gegebenenfalls Mitarbeiter von den Änderungen überzeugt werden. Denn neben einer verbesserten, abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit und einem stärkeren Teamgedanken ist das Arbeiten im Büro auch für den einzelnen Mitarbeiter ein wichtiger sozialer Ort. Doch dies ist ein Thema für einen eigenen Blog.
Wie sieht die Homeoffice-Regelung in Ihrem Unternehmen aus? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
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